Jürgen Ahrend (1930-2024), der Erbauer unserer Orgel in der Nathan-Söderblom-Kirche ist am 1. August 2024 im Alter von 94 Jahren verstorben.
Durch seine Art, alte Orgeln behutsam zu restaurieren und dabei auf den individuellen Charakter des Instrumentes einzugehen, hat er sich in der weltweiten Orgelbauszene schon früh einen Namen gemacht.
Ahrend wird vor allem mit hervorragenden Restaurierungen der Orgeln von Arp Schnitger in Verbindung gebracht, exemplarisch seien hier die Instrumente in St. Cosmae et Damiani Stade, St. Jacobi Hamburg, St. Ludgeri Norden und in der Martinikerk Groningen genannt.
Auch seine Orgelneubauten sind von nicht geringerer Qualität, konnte er hierbei doch von den gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Beschäftigung mit historischen Instrumenten profitieren.
Die Firmengeschichte der Orgelbaufirma Ahrend reicht in das Jahr 1954 zurück, als zwei junge Orgelbaumeister, namentlich Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema, gemeinsam eine Orgelbaufirma in Leer (Ostfriesland) gründeten.
Beide erlernten das Orgelbauhandwerk bei Paul Ott in Göttingen, einem, wenn nicht sogar dem Vertreter der sogenannten neobarocken Orgel, einem Orgeltypus, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts versuchte am Vorbild der norddeutschen Barockorgel neue, moderne Instrumente zu schaffen.
Im Jahre 1971 trennten sich die Wege von Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema. Ahrend blieb weiterhin in Leer ansäßig und führte die Orgelbaufirma fortan unter dem Firmennamen "Jürgen Ahrend Orgelbau" weiter.
Die Orgel in der Nathan-Söderblom-Kirche in Reinbek von 1972 ist eines der ersten Instrumente, die Ahrend unter diesem Namen schuf.
Benedikt Woll (Kantor & Organist)
Im Gedenken an Jürgen Ahrend lassen wir sein Instrument zu Wort kommen - mit Johann Sebastian Bachs Sterbechoral "Vor deinen Thron tret ich hiermit": Zum Video.
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Zum Tode von Orgelbaumeister Jürgen Ahrend
